Angst bei Stromausfall? Auch bei Haustieren möglich

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Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere können bei Stromausfall Angst haben. Besonders verunsicherte Tiere können sich durchaus im Dunklen fürchten und benötigen in diesem Fall die Unterstützung ihres Besitzers.

Die richtige Hilfe für Tiere bei Stromausfall

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Mancher Hundehalter kennt es vielleicht: Im Dunkeln ist die Gassirunde bei weitem nicht so entspannt wie bei Tageslicht. Manche Hunde verhalten sich bei Dunkelheit etwas bockig oder schüchtern und fühlen sich wesentlich wohler, wenn der Weg zumindest mit einer Taschenlampe ausgestrahlt wird.

Der Grund hierfür ist, dass die Tiere bei Nacht eine eingeschränkte Wahrnehmung haben, denn auch sie sehen im Dunkeln weniger, so wie es auch bei uns Menschen der Fall ist. Es bleibt ihnen also nur das Gehör und der ausgeprägte Geruchssinn. Plötzliche Geräusche können das Tier ziemlich erschrecken, verunsichern und manche Fellnase sträubt sich, dann noch weiterzulaufen. Katzen hingegen sehen bei Dunkelheit besser und ziehen deshalb davon unberührt durch die nächtlichen Gassen. Aber auch sie können sehr eingeschüchtert und mit Angst reagieren, wenn plötzlich das ganze Haus dunkel ist und ihre Besitzer möglicherweise aufgeregt reagieren.

Die meisten Tiere haben sehr ‚feine Antennen‘ und spüren die Aufregung ihrer Frauchen und Herrchen, wenn plötzlich der Strom ausfällt. Die Unruhe überträgt sich leicht, wenn sie die Stimmungsschwankung wahrnehmen. Manche Haustiere flüchten sich bei diesem Tohuwabohu zitternd in eine Zimmerecke, unter den Tisch oder eine Bank und verharren dort vollkommen verängstigt. Auch wenn es sich prinzipiell um die gewohnte Umgebung handelt, sind manche Tiere bei Stromausfall sehr beunruhigt.

So kann man seinem Haustier bei einem Stromausfall helfen:

  • als Halter selbst die Ruhe bewahren und möglichst unaufgeregt agieren
  • kleine Lichtquellen im Zimmer aufstellen (z.B. Kerzen, Teelichter, Taschenlampen)
  • Lieblingsspielzeug, -körbchen oder -decke anbieten

Man sollte sich allerdings bewusst machen, dass die Angst das Verhalten der Tiere verändern kann. Haustiere die unter akuten Angstzuständen leiden wehren sich manchmal, indem sie beißen oder kratzen. Deshalb sollte man sein Tier genau beobachten und es lieber in Ruhe lassen, als zu sehr auf das veränderte Verhalten einzugehen.

Wasser und Futter können gerne einmal vorübergehend den Platz wechseln, wenn sich das Fellknäuel gar nicht von seinem Zufluchtort wegtraut.

Falsches Verhalten mit Haustieren bei einem Blackout

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Auch wenn das Haustier durch den plötzlichen Stromausfall sehr eingeschüchtert wirkt, sollte man es nicht verhätscheln. Viele Tierhalter reagieren vollkommen falsch auf die Angst ihrer Tiere, indem sie ihnen viel zu viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Indem man permanent auf das Tier einspricht und es unentwegt streichelt, unterstützt man nur das Verhalten. Es empfindet diese Aufmerksamkeit als positiv und merkt: Es ist vollkommen richtig, dass ich jetzt solch eine Angst habe. Dadurch verschlimmern sich die Symptome nur und das Haustier wird bei nächster Gelegenheit genauso reagieren.

Man sollte bei einem Blackout das tierische Familienmitglied die eigene Unsicherheit und Anspannung möglichst nicht spüren lassen, um das Verhalten beim Tier nicht unnötig zu verschlimmern. Lieber lässt man sein Haustier ganz in Ruhe an seinem sicheren Platz liegen, schaut ab und zu mal nach dem Rechten, gibt aber dem Verhalten so wenig Aufmerksamkeit wie möglich. Dem Tier sollte vermittelt werden, dass alles okay ist.

Terrarien- und Aquarientiere bei einem Stromausfall

Agamen, Geckos, Leguane, aber auch Zierfische – sie alle sind auf eine artgerechte Haltung angewiesen. Dazu gehört auch die richtige Terrarien- bzw. Aquarientemperatur. Bei einem länger andauernden Stromausfall kann das sehr problematisch werden. Tierhalter mit exotischen Tieren oder Aquarien sollten also immer einen Notfallplan in petto haben, denn die Terrarienheizung und die Aquarienpumpe sind für die Tiere überlebensnotwendig. Um einen mehrstündigen Stromausfall überbrücken zu können, sind ein Stromaggregat und Akkus eine durchaus sinnvolle Anschaffung.

Steht man plötzlich im Dunkeln, weil die Stromzufuhr unterbrochen ist, kann ein Stromgenerator zumindest eine gewisse Dauer ausreichend Energie generieren, um die nötigsten Anlagen mit Strom zu versorgen.

Terrarientiere können auch angstvoll reagieren, wenn zu ungewohnter Stunde das Licht und die Heizung ausgehen. Als Tierhalter kann man, falls vorhanden, mit einem Aggregat für Beleuchtung und Wärme sorgen. Hat man kein Notstromaggregat zur Hand, ist es sinnvoll, zumindest mit einer Taschenlampe für ein wenig Lichteinfall zu sorgen. Ist das Terrarientier auf Wärmelampen angewiesen, kann man das Terrarium ggf. mit einer Decke abdecken, um die vorhandene Wärme im Innenraum möglichst lange zu erhalten.

Ein Aquarium kommt eine Weile ohne Umwälzpumpe aus. Süßwasserfische sind in dieser Hinsicht auf alle Fälle unempfindlicher als Salzwasserfische und Korallen. Ein tagelanger Stromausfall kann das Wasser zwar auch im Süßwasseraquarium ‚kippen‘ lassen, hier kann man aber nachhelfen, indem man einen Teil des Wassers absaugt und Frischwasser auffüllt. Die Fische kommen damit eine Weile unbeschadet zurecht. Wer ein Salzwasser-Aquarium hat, sollte frühzeitig für Aggregate sorgen, um im Notfall die Stromversorgung aufrecht erhalten zu können.

Wellensittich, Papagei & Co. bei einem Blackout

Vögel kommen mit Dunkelheit prinzipiell ganz gut zurecht. Kommt die Stromstörung aber unverhofft und das Federtier hat seinen Schlafplatz noch nicht eingenommen, endet das meist in einem wilden Geflatter durch den Käfig.

Auch hier gilt: Möglichst Ruhe bewahren, um das Tier nicht unnötig weiter zu ängstigen und zumindest eine kleine Lichtquelle in der Nähe des Käfigs zu deponieren. Meist hat der Vogel dann weniger Angst und nimmt zügig die Schlafstellung auf seinem sicheren Stammplatz ein.

Mit Haustier für einen Stromausfall vorsorgen

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Deutschland hat eines der stabilsten Stromnetze des Westens, aber auch hier wächst bei der Bevölkerung die Angst vor einem möglichen Blackout. Was man für die eigene Versorgung zu Hause haben sollte, im Falle dass es zu einem mehrtägigen Stromausfall kommen könnte, kann man auf vielen Internet-Webseiten nachlesen. Wer gut vorbereitet ist, muss man keine allzu große Angst haben. Aber was muss man beachten, wenn man zusätzlich ein Haustier zu versorgen hat?

Grundsätzlich gilt, dass man zu jeder Zeit ausreichend Trink- und Wasservorräte daheim haben sollte. Das sollte eine Mischung aus normalem Wasser, Mineralwasser (bestenfalls in Glasflaschen abgefüllt) und Fruchtsäften sein. Für das Haustier unbedingt ausreichend gesonderte Wasservorräte anlegen.

Hunde- und Katzenhalter sollten über einen Trinkbrunnen ohne Strom nachdenken, denn hierin hält sich das Trinkwasser für das Tier relativ lange Zeit frisch und wird bei den meisten Geräten zusätzlich gefiltert.

Natürlich sollte man auch jederzeit ausreichend Futterreserven im Haus haben. Von einem großflächigen Blackout können nämlich auch Einkaufsmärkte betroffen sein. Die Kassensysteme funktionieren dann nicht und es kann möglicherweise zu Schließungen kommen. Deshalb ist ein gewisser Vorrat an Trockenfutter und lange haltbares Nassfutter in Dosen nicht verkehrt. Diesen sollte man als Tierbesitzer immer haben. Beim Nachkauf macht es Sinn, das neue Futter hinten im Regal zu deponieren und die älteren Vorräte immer zuerst verbrauchen. So hat man immer frisches Futter mit einem guten MHD griffbereit.

Vogelfutter oder Kaninchenfutter, das hauptsächlich aus Körnern besteht, füllt man im besten Fall immer in luftdichte Behälter ab und lagert es dunkel. So ist es generell und auch bei einem Stromausfall bestens vor einem Ungezieferbefall geschützt.

Braucht das Haustier Medikamente, sollte man auch hier immer auf ausreichend Vorrat achten. Da Arzneimittel, Salben und Tabletten meist nicht allzu lange haltbar sind, muss man das Depot immer im Auge haben und ggf. abgelaufene Medikamente entsorgen und neu auffüllen.

Wenn Haustiere sich gut versorgt fühlen, reagieren sie mit wesentlich weniger Angst, wenn es für ein paar Tage dunkel bleibt. Auch als Tierhalter muss man nicht so viel Angst vor einem Blackout haben, wenn man weiß, dass man gut vorbereitet ist.

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